Vom Anfänger zum … Beender!

In der Vergangenheit habe ich sehr viele Dinge angefangen und nie zu Ende gebracht. Das hat mich belastet. Und für mein Umfeld war es mit Sicherheit auch nicht immer angenehm. In diesem Jahr werde ich vermutlich wieder sehr viele neue Projekte anfangen. Aber ich werde einen Schwerpunkt darauf legen, möglichst viele »Langzeitprojekte« zu Ende zu führen. Zu »beenden«. Das meinte ich mit dem komischen Ausdruck »Beender« in der Überschrift dieses Blog-Beitrages

Also keine Angst: ich werde jetzt nicht aufzählen, was ich alles machen werde. Zukünftig bringe ich meine Projekte zu Ende und berichte anschließend darüber. Das hat den großen Vorteil, dass ich keine falschen Erwartungen wecke, sondern nur – Erfolg oder Misserfolg sei mal dahin gestellt – von beendeten Projekten berichten kann. Und schon geht’s los:

Erstes Projekt 2024 beendet: Promo-Video

Das Video, über das ich im letzten Beitrag viel geschrieben habe, ist fertig!

Der Weg ist die Arbeit

Mein letzter Blog-Betrag (HIER!) endete ja mit dem Status, dass im Schnittprogramm alle aufgenommenen Clips des ersten Songs bereit zum Zusammenschneiden waren:

Mein Plan war, jede Spur auf geeignete Stellen hin anzuschauen und dann in der Übersicht zu entscheiden, welcher Clip zu welchem Zeitpunkt des Videos eingeblendet werden sollte.

Pläne sind gut …

Der erste Teil (das Sichten der einzelnen Spuren) funktionierte zwar noch ganz gut. Aber als ich merkte, dass ich trotzdem noch entscheiden musste, welche Spur denn aus dramaturgischer Sicht zu welchem Zeitpunkt einzublenden ist, wechselte ich schon beim zweiten Song die Taktik.

… Flexibilität aber auch!

Ich machte einen Taktikwechsel: als Erstes legte ich zwar auch wieder die Audio-Spur an. Zu dieser Musik überlegte ich mir aber anschließend, was ich als Betrachter an dieser Stelle der Musik erwarten würde.

Beispiel: Wenn Musik mit Gesang startet, möchte ich zumindest auch den Sänger sehen. Danach kann ich ohne weiteres nachvollziehen, wenn Gitarrist, Bassist, Keyboarder und Schlagzeuger gezeigt werden. Im weiteren Verlauf hörte ich mir die Musik an und überlegte, welcher Musiker aktuell den stärksten Akzent setzt. Das konnte hier ein besonderer Lauf der Bassgitarre sein, dort ein hörbarer Akzent beim Keyboard, ein Harmoniewechsel an der E-Gitarre oder ein Break des Schlagzeugs. Das fühlte sich am Ende besser an. Natürlich musste ich aber auch darauf achten, dass ich alle Mitmusiker ins rechte Licht setze – schließlich sollte dieses Video ja ein Promotion-Video werden!

Vier Teile Musik

Die oben beschriebene neue Taktik wandte ich bei allen vier Musikausschnitten an. Jetzt müsste ich nur noch alle vier Bestandteile zusammenfügen – fertig! Oder?

Weitere Bestandteile

Ich machte mir Gedanken, wie ich die Band noch besser unterstützen könnte. Sie plant ja, mit diesem Video für sich zu werben! Also dachte ich mir:

Stell doch die einzelnen Bandmitglieder einzeln und namentlich vor!

Der kleine Mann im Ohr

Während eines Songs mit Einblendungen zu arbeiten, wäre eine Option gewesen. Diese sogenannten »Bauchbinden« kennt man ja. Ich wollte aber die kleinen Ausschnitte der musikalischen Performance nicht mit ablenkenden Elementen versehen. Also produzierte ich geeignete Standbilder der einzelnen Bandmitglieder. Im Abspann ließ ich diese dann dynamisch mit dem jeweiligen Namen und der Band-Funktion einblenden:

Natürlich blendete ich auch noch ein »Info-Chart« mit den Kontaktdaten der Band ein:

Sonderwünsche

Mein Arbeitskollege hatte auch noch einen anderen Kollegen für dieses Projekt gewinnen können: Dieser besitzt eine Drohe mit Video-Aufzeichnungsfunktion. Einige Tage vor »meinem« Video-Dreh mit der Band hatten die Beiden einen Drohnenflug aufgenommen. In diesem Video fliegt die Drohne in den Proberaum. Den Wunsch, dieses Drohnenvideo in das Promo-Video aufzunehmen, erfüllte ich natürlich gern:

Eine weitere Idee der Band, nach Abschluss der Proberaum-Inszenierung entspannt durch den Flur zu schlendern und im Aufzug zu verschwinden, setzte ich am Drehtag ebenfalls um. Allerdings fiel mir erst in der »Postproduktion« auf, dass ich beim Ausrichten der Kamera zwar die Oberkante des Aufzuges in der Horizontalen gut justiert hatte, die Unterkante allerdings ziemlich schief abgelichtet war. Daher lernte ich in diesem Projekt auch, wie man selbst komplexe Verzerrungen im Bewegtbild korrigieren kann – toll!

Hier die Situation vor dem Schließen der Türen (grüne Linie zur Verdeutlichung):

Und hier, die Situation, wenn die Türen geschlossen sind:

Die Flur-Szene habe ich mit nur einem Schwenk (Kamera war auf einem Stativ) aufgezeichnet. Alle zusätzlichen Veränderungen entstanden in der Postproduktion.

Eigenwerbung

Wie ich ja im letzten Blog-Beitrag schrieb, war dieses ja ein »No-Budget«-Projekt – ich habe dafür kein Geld erhalten. Dafür bekam ich freie Hand in der Umsetzung. Daher wollte ich natürlich auch ein wenig Eigenwerbung im Video unterbringen. Neben der Einblendung meiner Kontaktdaten (am Ende des Videos) wollte ich dem Ganzen noch ein schönes Intro voranstellen.

Die Start-Animation – ein eigenes Intro!

Meine Idee: Ich wollte eine Animation erstellen, die ein wenig den Charme eines alten Kinofilmes widerspiegelt. Ich schaute mir viele Intros der renommierten Film-Firmen noch einmal an. Aber einen Löwen wollte ich nicht im Vorspann haben. Und viele andere Ideen sind für mich aktuell noch zu aufwändig zu produzieren. Außerdem wollte ich auch keinen Vor-Film, sondern nur eine

Kleine, feine Intro-Sequenz

Das Ganze sollte zum Erscheinungsbild der »Marke CfD« passen. Damit stand die Hintergrundfarbe (»PANTONE Olive Drab« – ja, so heißt die Farbe wirklich: LINK) schon fest. Die Mitte des Hintergrundes sollte ein wenig heller sein, um eine ungleichmäßige Ausleuchtung der Leinwand zu simulieren. Das sollte den »Retro-Look« verstärken. Im Bildformat von 16:9 legte ich in der passenden (4K-Video-Größe) eine Photoshop-Datei an. Die sah dann so aus:

Da in der Anfangszeit des Kinos bemalte Schilder oder Folien verwendet wurden, wollte ich eine Struktur für meinen Hintergrund. Auch das war mit dem passenden Filter schnell in Photoshop produziert:

Jetzt kamen die drei Haupt-Akteure des Logos ins Spiel: das große »C«, das kleine »f« und das große »D«. Ich importierte die Illustrator-Datei meines Logos in Photoshop. Passend zum Stil füllte ich die Flächen mit einem »Goldenen Verlauf«:

Aber das Logo sollte ja richtig beeindruckend sein! Also: noch tiefer in die Effektkiste von Photoshop gegriffen und die Kanten mit einem Relief versehen:

Ja, das sah schon besser aus! Nun noch mit einer starken Vignettierung versehen und – natürlich! – für den echten 3D-Effekt mit altmodischen Photoshop-Schlagschatten ausrüsten. Ergänzt mit dem Namenszug war das Startbild nun perfekt:

Und … ACTION!

Jetzt kam aber die Sache mit der Animation! Ich wollte ja nicht nur ein Standbild einblenden. Nein, die Buchstaben sollten einzeln ins Bild fliegen. Schnell war ich im Video-Schnittprogramm (Final Cut Pro X von Apple) dabei, die einzelnen Logo-Elemente (die ich mir von Photoshop getrennt voneinander importiert hatte) von vorne ins Bild fliegen zu lassen. Na ja: es gibt im Schnittprogramm gar kein »Vorne«! Also musste ich mit Bewegung und Skalierung arbeiten. Wenn ich mit starker Bewegungsunschärfe beginnen würde, sähe das aber realistisch aus …

Und wirklich: nach viel kleinteiliger Fummelei (die Profis wissen, wovon ich schreibe, wenn ich das Stichwort nenne: »Keyframes«!) hatte ich die Animation prinzipiell im Griff. Prinzipiell. Aber:

Was ist mit den Schlagschatten?

Ja, die Schlagschatten hatte ich extra beim Exportieren aus Photoshop weggelassen, damit ich sie im Schnittprogramm für jeden Buchstaben einzeln (und angepasst mit Bewegung und Unschärfe) animieren konnte. Das schreibt sich so einfach, war aber ganz schön aufwändig!

Aber das Ergebnis stellte mich dann zufrieden. Hier eine kleines animiertes GIF (nur für einen groben Eindruck):

Und: Ton ab!

Jedem Logo-Element (= Buchstaben) sollte auch ein akustisches Pendant hinzugefügt werden: praktischerweise gibt es ja die Töne C, F und D! Um die Sequenz kurzzuhalten, wählte ich glockenartige Klänge – »Tubular Bells«, um es genau zu schreiben. Meinen Namen »Christian F. Drab« unterlegte ich dann mit »Chimes« (das sind die kleinen, hängenden Röhrchen).

Premiere am 5. Januar 2024

Zum Schluss musste ich noch aus drei Synthesizer-Klängen einen passenden Ton zur Untermalung des Drohnen-Videos zusammenmischen. Aber dann war es Anfang Januar so weit:

Ich konnte endlich das Gesamtwerk in meinem YouTube-Kanal veröffentlichen:

Das fertige Promo-Video der Band »Shades of Rock« aus Osnabrück

Generell war ja mein Ziel, mich mithilfe dieses Projektes dem Metier »Bewegtbild« wieder anzunähern. Ich glaube:

Mission accomplished!


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