Für den klubinternen Jahreswettbewerb 2024 überlegte ich mir etwas Besonderes. Ich fragte mich: „Wie wäre es, wenn ich versuchte, die Grenzen zwischen Foto und gemaltem Bild auszuloten?“
Foto: Abbild der Wirklichkeit?
Als Verfechter der Meinung, dass nichts so gut lügen kann wie ein Foto, dachte ich mir:
„Mit meinem digitalen Werkzeugkasten sollte es möglich sein, ein Foto so zu manipulieren, dass es einem gemalten Bild ähnelt.“
Oft genug lesen wir Fotointeressierten ja, dass wir uns bei der Erstellung eines Fotos zur Inspiration ruhig einmal die „alten Meister“ anschauen sollten. Nun, das tat ich dann auch. Da das Thema des Wettbewerbes „Die Ems“ war, schaute ich mir im Netz viele Gemälde von Landschaftsaufnahmen an und versuchte das Charakteristische an diesen Abbildungen zu erkennen:

Am Anfang steht die Aufnahme
Aber bevor ich mit der Manipulation eines Fotos loslegen konnte, musste ich ja erst eins machen! Um einen interessanten Abschnitt der Ems zu finden, schaute ich mir im Netz per Satellitenaufnahmen den Verlauf der Ems in der Nähe meines Wohnortes an.
Location
Am Ende sah ein Abschnitt der Ems in der Nachbarstadt Greven für mich vielversprechend aus:

Also schnappte ich mir an einem Spätnachmittag nach Feierabend meine Fotoausrüstung und fuhr nach Greven. Dort positionierte ich mich passend auf einer Brücke, die über die Ems führt, und fotografierte einige Motive.
Nach der Aufnahme ist vor dem Entwickeln
Nach der Sichtung der Aufnahmen wählte ich zwei Aufnahmen aus. Das eine Motiv wollte ich als „normal“ entwickeltes Foto einreichen. Hier das „unentwickelte“ Foto des ersten Motivs:

Nach der „normalen“ Entwicklung in der Software Adobe Lightroom Classic sah es dann so aus (ja, es ist die gleiche Aufnahme – so wichtig ist es, im RAW-Format aufzunehmen!):

Das „besondere“ Bild
Die Bearbeitung des anderen Motivs nahm wesentlich mehr Zeit in Anspruch. Ich benötigte einige Anläufe, in Adobe Lightroom passende Einstellungen zu finden.
Nach einigen »Entwicklungssitzungen« empfand ich das Ergebnis als zufriedenstellend. Hier das „unentwickelte“ Foto des zweiten Motivs:

Nach vielen Stunden des Experimentierens: hier die Version, die ich als Wettbewerbsbeitrag eingereicht habe:

Die Jurierung im Fotoclub
Traditionell findet der Wettbewerb mit der Bekanntgabe der Platzierungen während unseres Weihnachtstreffens seinen Abschluss. Leider ging es mir gesundheitlich an diesem Tag nicht so gut. Daher fand das Treffen ohne mich statt. Um es kurz zu machen: keins meiner beiden Beiträge erreichte einen der ersten drei Plätze.
Hat es sich gelohnt?
Ob die Jury überhaupt erkannt hat, was ich mit dem „besonders entwickelten“ Motiv beabsichtigt hatte? Ich weiß es nicht. Trotzdem war es für mich spannend, ein Foto in dieser Art und Weise zu entwickeln. Also: Ja, es hat sich für mich gelohnt!
Was haltet Ihr von meinen Motiven? Ich freue mich über Kommentare!
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