Bewegung!

Jedes Jahr veranstaltet der Fotoclub Creativ in Emsdetten anlässlich der Veranstaltung »Emsdettener September« eine Fotoausstellung im Rathaus der Stadt. Als Clubmitglied beteiligte ich mich natürlich auch in diesem Jahr mit einem fotografischen Beitrag.

Thema: »Bewegung«

Fotografen lieben nicht immer die Bewegung: oft verhindert sie die scharfe Abbildung eines Motivs. Aber Dank Technik und ihrer Beherrschung bannt der erfahrene Fotograf sogar sehr schnelle Bewegungen in seinem Foto.

Im Mai 2023 durfte ich bei der TAF – Westdeutsche Meisterschaft im Hip Hop meine Tochter beim Tanzen mit ihrer Formation der Tanzschule You-R-Dance fotografieren. Und ich darf verraten: die bewegen sich richtig schnell! Aber trotz der Entfernung über die gesamte Halle hinweg gelangen mir schöne Erinnerungsfotos. Hier mal ein Beispiel:

Bei meinem Fotobeitrag für die Ausstellung wollte ich aber keine »eingefrorene« Bewegung abbilden, sondern bewusst mit Bewegungsunschärfe arbeiten.

Das Konzept

Ich plante, Lichtkreise als unscharfen Hintergrund (Bokeh) zu verwenden. Davor wollte ich eine stark bewegte Lichtquelle (mit viel Bewegungsunschärfe) als abstraktes Motiv präsentieren.

Der unscharfe Hintergrund

In meinem Arbeitszimmer habe ich eine »Wand der Inspiration«:

Für mein Konzept mit den unscharfen Lichtkreisen benötigte ich die besondere Beleuchtung, die sich darin befindet. Um sie sehen zu können, ließ ich die Rollläden herunter, schalte die kleine Lampe aus und die zwei eingebauten LED-Lichterketten an:

Aha! Jetzt waren die kleinen Lichter zu erkennen! Als nächstes verdunkelte ich den Raum komplett (Tür zu!) und passte Blende und Belichtung der Kamera an:

Das sah ganz schön feierlich aus! Aber ich wollte ja gar keinen der vielen Gegenstände scharf abbilden. Also stellte ich den scharfen Bereich manuell ganz nah an die Kamera – und weit weg von der Wand. Nach erneuter Anpassung von Blende und Belichtungszeit ergab sich nun dieses Foto:

Ah – jetzt waren sie deutlich zu sehen: die von uns Fotografen so geschätzten, runden Lichter. Der Hintergrund war perfekt!

Das Hauptmotiv

Jetzt kam der schwierigere Teil: Das Hauptmotiv musste nun in der Bewegung kreiert werden! Dazu lieh ich mir ein altes Spielzeug meiner Tochter:

Zwischen den Metallstäben, die an dem Griff befestigt sind, hängt ein Rad. In diesem Rad befinden sich blinkende LED-Lichter. Die Achse des Rades hält magnetisch an den beiden Metallstäben. Wenn man den Griff auf und ab bewegt, dreht sich das Rad und bewegt sich entlang der Metallstäbe. Am Ende der Stäbe wechselt es von einer zur anderen Seite (durch Magnetismus fällt es nicht herunter). Während der »Fahrt« entlang der Metallstäbe blinken und leuchten die LED in schneller Folge.

Übung macht den Meister

Auch bewahrheitete sich dieser alte Spruch: Ich musste viele Langzeitausnahmen machen, um ein paar brauchbare Ergebnisse zu erhalten. Die Schwierigkeit war, die Bewegungen nachvollziehbar zu machen. Außerdem durfte ich mich nicht zu weit außerhalb des Bereiches bewegen, der das Spielzeug scharf abgebildet hätte – wenn ich es nicht absichtlich bewegt hätte!

Hier ein paar Ergebnisse der sehr vielen Versuche:

Die Qual der Wahl

Am Ende wählte ich dieses Foto aus, um es während eines gemeinsamen Club-Termins mit einem Passepartout zu versehen und einzurahmen:

Für eine größere Ansicht: aufs Bild klicken!

Einige Tage später trafen wir uns zu einem weiteren Termin, um alle Fotos im Rathaus aufzuhängen. Schon im Vorfeld der Vernissage dieser Ausstellung gab es in der Presse einige Ankündigungen.

Hier zum Beispiel auf »Alles Detten«:

Die Vernissage am 24. September 2023 war erstaunlich gut besucht. Obendrein beehrten uns offizielle Delegationen unserer beiden Partnerstädte Hengelo (Niederlande) und Chojnice (Polen) mit ihrer Anwesenheit. Es war ein sehr angenehmes Event, das alle Vorbereitungsarbeiten schnell vergessen ließ.

Wer mehr über dieses Event sehen möchte: auf der WebSite unseres Fotoclubs gibt es einen Betrag zur Ausstellungseröffnung: Bewegung im Rathaus

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