In 48 Stunden ein DIY-Regal bauen

DIY-Regal in 48 Stunden

Wie schafft man – trotz vieler Kleingeräte – viel mehr Ordnung im Büro / Studio / Mobilen Arbeitsplatz? Die Frage habe ich mit viel Motivation zum Selbermachen beantwortet! Viel Spaß beim Lesen!

Ich hatte schon angedeutet, dass ich einen Innenraum umbaue. Unter anderem ist dabei ein selbstentworfener und -gebauter »Spezialschreibtisch« entstanden. Über den werde ich in einem späteren Beitrag noch berichten. In diesem Beitrag soll es um ein ergänzendes Kleinmöbelstück gehen.

Mehr Ordnung!

Ich hasse es, Zeit mit Suchen zu verbringen. Durch meine vielen unterschiedlichen Hobbys habe ich aber so viele Kleingeräte und Zubehör, dass ich dringend einen übersichtlichen Stauraum benötigte.

Freitag, 25. April 2025

Ich betrachtete die ganzen Geräte und den ungenutzten Platz links neben meinem Schreibtisch:

Mir kam der Gedanke:

Wie wäre es mit einem Regal unter der Arbeitsplatte – mit vielen, niedrigen Fächern?

Es sollte nicht besonders tief sein, viele Einzelfächer enthalten und die Flexibilität bieten, bei Bedarf die Höhen der einzelnen Fächer zu variieren. Die Skizze mit den Maßen hatte ich schnell erstellt:

Das „krumme“ Maß der Breite ergab sich aus der Tatsache, dass ich ein glattes Maß (31 cm) für die Regalböden zusägen lassen und die seitlichen Führungen als 5 mm tiefe Nuten realisieren wollte. Dadurch würde ich später die Regalböden gezielt einschieben oder weglassen können und hätte im 5-cm-Raster flexible Fachhöhen. Da die preiswerten Holzbretter in meinem Hobbykeller in den Maßen 80 cm × 30 cm in einer Stärke von 18 mm vorhanden waren, kam ich auf das Maß 33,6 cm.

Das Material

Da ich im Keller noch diverse Holzplatten hatte, war mir schnell bewusst: Das Einzige, was ich zusätzlich kaufen müsste, wären die Einlegeböden. Und die könnte ich mir sogar auf das passende Maß zusägen lassen.

Gedacht – getan

Daher fuhr ich am Freitag direkt nach der Arbeit zum örtlichen Baumarkt und ließ mir zehn Flächen in den Maßen 290 mm × 310 mm aus 4 mm dünnem Sperrholz zusägen. Das sollten die Einlageböden werden. Ich will dort keine schweren Dinge einschieben – daher sollte das dünne Holz für diesen Einsatz reichen.

Dann nahm ich mir die zwei Leimholzbretter in den Maßen 80 cm × 30 cm (18 mm dick) vor und sägte mit meinen zwei neuen Lieblingssägen (japanische Handsägen: eine Ryoba und eine Dozuki) die 80 cm langen Bretter auf 73 cm zu und sparte jeweils eine Ecke am Fußleistenende aus. Diese Platten sollten die Seitenteile des Kleinmöbelstücks bilden.

Gesicht an Gesicht

Die Regalböden sollten in 5 mm breiten (und ebenso tiefen) Nuten gleiten. Diese Nuten musste ich in die Seitenbretter fräsen. Um nun möglichst exakte – und vor allem parallele! – Nuten fräsen zu können, schraubte ich beide Seitenelemente auf zwei Holzbalken. Ich positionierte beide Vorderkanten der Seitenbretter aneinander. Auf dem folgenden Bild gut zu erkennen:

Mein skeptischer Blick trügt: Ich war von diesem Einfall sehr angetan und guter Dinge! Und die Fräsmarkierungen hatte ich auch schon eingezeichnet.

Wie auf Schienen

Mithilfe einer Schiene und einem entsprechenden Adapter für meine Fräse konnte ich durchgehend beide Seitenteile mit Nuten versehen:

Also: schnell den benötigten Abstand bei Verwendung eines 5 mm-Fräskopfes ausgemessen und losgefräst:

Die erste Nut – durchgehend durch das linke und das rechte Seitenteil – war fertig. Ich konnte in Serie gehen:

Nut für Nut fräste ich zügig in die Seitenteile, bis am Ende die beiden Elemente so aussahen:

Damit die Einlegeböden auch geschmeidig durch die Nuten gleiten können, fuhr ich die einzelnen Fräsungen noch einmal mit Schleifpapier entlang:

Um dem Korpus genug Stabilität zu verschaffen, sägte ich noch ein altes, schon benutztes Regalbrett in zwei passende Stücke:

Samstag, 26. April

Bei diesem Untertisch-Regal wollte ich mir besonders viel Mühe geben. Daher verwendete ich die im Bild sichtbaren roten Winkel, wann immer es ging:

Das untere Brett wollte ich mit Metallwinkeln anschrauben:

Auch hier achtete ich auf ein gewisses Maß an Genauigkeit. Mein Tipp: in jedem Fall vorbohren! Auch, wenn das Brett – so wie in meinem Fall – aus weichem Holz besteht, zahlt es sich aus!

Mein Vorgehen dabei: Das zu montierende Element so gut wie möglich fixieren, mit einem Stift die Löcher markieren und mit einer Stechahle eine Markierung platzieren:

Anschließend mit einem Mini-Drillbohrer (Bohrerstärke ca. 1,5 mm) vorbohren. Dadurch können die Schrauben leicht eingeschraubt werden, ohne dass sie verrutschen.

Das obere Brett – sozusagen den Deckel – wollte ich mithilfe von Holzdübeln befestigen. Auch dabei wollte ich möglichst exakt vorgehen und bohrte die Löcher, während die Bohrmaschine in einem mobilen Bohrständer befestigt war:

Nachdem die Seitenteile durchbohrt waren, fixierte ich sie wieder möglichst gut und im Winkel an den Deckel- und Bodenflächen. Auch dabei kamen wieder die kleinen roten Helferlein zum Einsatz:

Wozu der ganze Aufwand?

Am Ende konnte ich meinen Messwinkel an den Rahmen legen, der den Möbel-Korpus bildete. Zufrieden stellte ich fest, dass er auch ohne Rückwand schon ziemlich gut „im Winkel“ stand:

Die Rückwand

Das Möbelstück plante ich, vorn offenzulassen. Hinten sollte es durch ein Reststück Hartfaserplatte abgeschlossen sein. Ich fräste die Platte auf das gewünschte Maß. Das ging mit Fräse, Adapter und Schiene ganz einfach. Anschließend löcherte ich sie in kleinen Abständen mit dem oben schon erwähnten Mini-Drillbohrer und nagelte die von hinten auf den Korpus:

Das Endresultat

Dafür, dass zwischen der Planung und dem Aufstellen keine 48 Stunden vergangen sind, war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden:

Einsatz

Jetzt kann ich viele kleine (flache) Geräte in unmittelbarer Nähe zum Schreibtisch unterbringen:

Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat Euch gut unterhalten und wünsche Euch eine angenehme Zeit!


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