Schreiben heißt Lesen!

Schreiben!

Wie im letzten Blogeintrag des Jahres 2017 angekündigt, werde ich nun mit dem Schreiben loslegen. Mein Ziel ist, eine meiner vielen unvollendeten Geschichten bis zum Ende diesen Jahres abzuschließen.

Jeder, der schon einmal versucht hat zu schreiben, weiß, wieviel Mühe und Arbeit in einer einzigen Buchseite stecken. Ein Aspekt der Geschichte ist natürlich der Inhalt: ist die Story spannend, motiviert sie zum Weiterlesen, gibt es interessante Wendungen?

Genauso wichtig ist jedoch auch die Art – der Stil, wie man eine Geschichte erzählt. Und hier hilft ein Tipp, den ich schon oft gelesen und gehört habe und den ich hier auch gern weitergeben möchte:

Lesen!

Wenn man als Autor liest, hilft einem das in zweierlei Hinsicht:

  1. liest man Romane des Genres, in dem mein seinen eigenen Roman einordnen möchte, lernt man den für diesen Bereich typischen Erzähl- bzw. Schreibstil besser kennen und
  2. merkt man, wie viele Möglichkeiten es gibt, ähnliche Zusammenhänge unterschiedlich schriftlich zu vermitteln. Denn beim Romanschreiben geht es ja nicht nur darum, den reinen Inhalt zu vermitteln. Vielmehr soll das Lesen selbst ja auch Vergnügen bereiten.

Im Idealfall führt das Lesen dann aber nicht zum Kopieren des Schreibstils einer bestimmten Autorin oder eines bestimmten Autors. Nein, es sollte helfen, einen eigenen Schreibstil zu entwickeln. Und der ist nicht statisch. Das habe ich in den letzten Tagen sehr deutlich feststellen müssen:

Das Leid mit der eigenen Unzufriedenheit!

Um eine meiner Geschichten abzuschließen, wählte ich den Text, der schon am weitesten vorangeschritten ist. Allerdings hatte ich diesen schon Anfang der 2000er begonnen zu schreiben. Immer wieder habe ich ihn in den letzten Jahren um- und weitergeschrieben. Aber als ich mir den Text jetzt wieder durchlas, wollte ich ihn komplett umschreiben. Die riesige Gefahr dabei ist, sich zu verzetteln und in Details zu verfangen. Auf diese Art fängt man immer wieder von vorne an, verändert diese Kleinigkeit, stellt diese Worte um oder findet einen noch besser passenden Ausdruck. So kommt man aber einfach nicht weiter. Diese Erfahrung musste auch ich machen. Ich hielt das für eine Schreibblockade.

Schreibkurs

Zu meinem Glück besuchte ich vor einigen Jahren einen Kurs für Menschen, die sich für das Schreiben interessieren. Und der damalige Kursleiter, Klaus Uhlenbrock (noch einmal Danke, Klaus!), gab mir den einfachen aber sehr hilfreichen Tipp: „Einfach durchschreiben. Wenn der Text dann zu Ende geschrieben ist, kann man ja immer noch anfangen, ihn zu korrigieren.“ Und das hilft tatsächlich!

Gerade, wenn man eine tolle Idee hat und diese zügig festhalten möchte, sollte man einfach nur schreiben. Bloß nicht an den Anfang gucken und den Text korrigieren, bevor die Idee komplett niedergeschrieben ist. Sonst wird das nichts.

So kann ich mich noch gut daran erinnern, dass ich bei einem Text absolut nicht wußte, wie er denn nun enden sollte.

Den Geistesblitz festhalten!

Ich kam nach einem winterlichen Treffen mit Freunden sehr spät (bzw. früh) nach Hause. Ich war mit dem Fahrrad durch die Kälte gefahren und dachte während der Fahrt durch die Nacht über die weitere Entwicklung der Geschichte nach. Plötzlich hatte ich einen Geistesblitz und wußte, nach welchem Schema ich die Geschichte weiter- oder sogar zu Ende erzählen konnte!

Als ich zuhause ankam, schlief meine Familie schon. Also setzte ich mich auf die Couch, klappte mein iPad auf (ich hab es immer in einer Tastatur-Hülle), schaute kurz im Browser nach einem bestimmten Begriff, rief danach Google Docs auf und schrieb los. Über eine Stunde später klappte ich zufrieden das iPad wieder zu.

Am nächsten Tag zog ich mir den in der Nacht entstandenen Text auf meinen Rechner und fing mit den nötigen Korrekturen an. Das Gerüst steht seit diesem Abend!

Kleine Helfer beim Schreiben

Und natürlich gibt es auch eine schier unüberschaubare Vielzahl von Ratgebern und Nachschlagewerke, die sich mit dem Schreiben selbst beschäftigen. Eine kleine Auswahl von Büchern dieser Art habe ich ja als Beitragsbild abgelichtet. Einige Ratgeber helfen tatsächlich, sich über bestimmte Aspekte des Schreibens klar zu werden. Und nützliche Nachschlagewerke kann man auch nicht genug haben.

Spezielle Lektüre zum Schreiben eines bestimmten Romans

Dann gibt es aber auch Informationsquellen, die man für eine bestimmte Geschichte benötigt. Zum Beispiel habe ich mir zwei Bücher speziell für den geplanten Roman gekauft.

Hier das erste Buch:

Beim Schreiben hilfreich: Burgen und Wohntürme des deutschen Mittelalters

Und hier das zweite Buch:

Beim Schreiben hilfreich: Kultstätten und Opferplätze in Deutschland

Ja, das sind beides Sachbücher über recht außergewöhnliche Themen. Und ich möchte noch nicht zu viel über den Roman verraten. Aber eine andere Lektion für das Schreiben von guten Romane lautet:

Je klarer das Bild deiner Fiktion ist, desto glaubwürdiger schreibst du!

Das bedeutet, dass du auf alle Fragen zu deiner Geschichte präzise antworten können mußt.

„Wie alt ist der Protagonist? Welche Haarfarbe hat er? Wie sieht das Auto aus, mit dem er in Kapitel vier nach Hause fährt?“

Und das sind ja alles noch Fragen, bei deren Beantwortung man sich noch schnell etwas ausdenken kann, da sie alltägliche Dinge betreffen. Und wenn man über etwas schreibt, das historisch glaubwürdig sein muss? Selbst Fragen der Witterung an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten können wichtig für die Glaubwürdigkeit sein. Auch landschaftliche Gegebenheiten können Autoren in Bedrängnis bringen, sobald die Gefahr besteht, dass ein Publikum fachlich versiert genug sein kann, um Unstimmigkeiten oder Ungereimtheiten zu erkennen. Darunter kann der Lesespaß enorm leiden!

Triviales Beispiel: es kann nicht nebelig sein und gleichzeitig regnen! Dann funktioniert die Geschichte nicht und das Publikum legt das Buch verärgert zur Seite.

Daher sollte man sich so gut wie möglich über alle Themen detailliert informieren, die eine bestimmte Geschichte betreffen. Es soll AutorInnen geben, die für ihre ausgedachten Personen regelrecht Akten anlegen, in denen sie alles auflisten und sammeln, was diese fiktive Person ausmacht.

Ganz so akribisch möchte ich beim Schreiben meines Romans nicht vorgehen. Hintergrundinformationen zu bestimmten Umständen können den Realismus jedoch steigern. Und dann macht die Story allen Beteiligten mehr Spaß – am Ende auch mir!

Weitere Details zum kommenden Roman werde ich natürlich in freien Zeitabständen hier im Blog veröffentlichen.

Bis bald!

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